Niedersächsischer Landesfachausschuss des NABU für Amphibien & Co. zu Gast in Braunschweig-Hondelage

Lebendige Vielfalt in der Schunteraue

Von Christian Höppner, Lisa Schmidt

Die Teilnehmer des Jahrestreffens in der Schunteraue.
Die Teilnehmer des Jahrestreffens in der Schunteraue.

Hondelage, 29.04.2017. - Die Mitglieder des Landesfachausschusses (LFA) für Feldherpetologie und Ichthyofaunistik im NABU Niedersachsen trafen sich am 29.04.2017 zu ihrem 12. Jahrestreffen in Braunschweig-Hondelage. Neben Fachvorträgen über Amphibien, Reptilien, Fische und Libellen unternahmen die Mitglieder eine Exkursion unter der fachkundigen Leitung von Dr. Bernd Hoppe-Dominik in die Schunteraue. Diese wurde in den vergangenen Jahren mit großem Aufwand renaturiert.

 

Gut 40 Mitglieder des LFA kamen zum Jahrestreffen in das „NaturErlebnisZentrum“ des Förderkreises Umwelt- und Naturschutz Hondelage e.V.. Lisa Schmidt und Christian Höppner wurden als Sprecher für zwei Jahre wiedergewählt. Der fachliche Austausch wurde mit verschiedenen Vorträgen zu aktuellen Erkenntnissen aus Naturschutzprojekten unterstützt. So zeigte sich im Projekt „Augen der Landschaft – neu entdeckt!“, dass der Laubfrosch als Indikatorart sehr von den Maßnahmen des Projekts profitiert hat. Doch auch andere Faktoren vor allem Grünlandumbruch tragen zum Verlust von Teillebensräumen und Vernetzungsstrukturen bei und führen zu Bestandseinbußen beim Laubfrosch. Außerdem wurden die Zwischenstände aus den praxisorientierten Projekten Amphibien- und Reptilienschutzprojekten des NABU Niedersachsen vorgestellt.

Als Gastredner stellte Dr. Thomas Klefoth vom Anglerverband Niedersachsen e.V. das neugestartete „Baggerseeprojekt“ zur Steigerung der Biodiversität in den künstlich entstandenen Seen vor. Dabei soll – durch Maßnahmen zur Abflachung der Uferzone sowie Totholzeintrag – eine Strukturanreicherung herbeigeführt werden, die vor allem der Fischfauna Rückzugsmöglichkeiten bietet. Abschließend führte Dr. Bernd Hoppe-Dominik die Teilnehmer durch die Schunteraue. Hier wurden zwischen Herbst 2009 bis Sommer 2011 auf einem

Abschnitt von ca. 5 km Länge und einer zusammenhängenden Fläche von ca. 130 ha Renaturierungsmaßnahmen durchgeführt. Neben einer naturnah gestalteten Flutmulde mit schnellfließenden und strömungsberuhigten Bereichen wurden ca. 60 unterschiedlich strukturierte Kleingewässer auch im Rahmen des Projekts „LIFE Auenamphibien“ angelegt. Flache, temporäre Gewässer bieten Amphibien die Möglichkeit, sich ohne Einfluss von Fischen zu entwickeln. Fische in diesen Gewässern schließen die Reproduktion von Amphibien aus. Daneben existieren in tieferen Gewässern auch Lebensräume für einheimische Fischarten. Die Feuchtwiesen der Schunteraue werden teilweise extensiv beweidet, außerdem stehen Flächen für natürliche Auwaldentwicklung zur Verfügung. „Das Mosaik verschiedener Gewässertypen und Lebensräume wird den verschiedenen Ansprüchen von Fischen, Libellen und Amphibien gerecht“, zeigte sich die LFA-Sprecherin Lisa Schmidt erfreut über die Renaturierungsmaßnahmen des Natuschutzprojekts.


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Programm Jahrestreffen 2017
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