Von Uwe Manzke
In Niedersachsen sind ursprünglich drei Eidechsenarten heimisch. Weiterhin existiert seit einigen Jahrzehnten bei Osnabrück eine Population der Mauereidechsen, welche in Niedersachsen ursprünglich nicht heimisch war:
Eidechsen
Zauneidechse Lacerta agilis
Waldeidechse, Bergeidechse, Mooreidechse Zootoca (Lacerta) vivipara
Mauereidechse Podarcis muralis - allochthon (angesiedelt)
Schleichen
Blindschleiche Anguis fragilis
In Deutschland kommen weiterhin folgende Eidechsen natürlicherweise vor, die Westliche Smaragdeidechse Lacerta bilineata, die Smaragdeidechse Lacerta viridis, die Kroatische Gebirgseidechse Lacerta horvathi und die Mauereidechse Podarcis muralis.
Eidechsen sind weltweit mit Ausnahme der Arktis und Antarktis verbreitet, die Schleichen fehlen in Australien. Überwiegend siedeln sie in trockenwarmen Lebensräumen, weshalb in den gemäßigten Zonen weniger Arten, als in den Tropen und Subtropen zu finden sind (beachte aber auch: nacheiszeitliche Einwanderungen sind relativ jung). Fast alle Arten legen Eier, einige gebären bereits voll entwickelte Jungtiere. Diese Arten brüten ihre Eier im Körperinneren aus, sie sind ovovivipar. Zu diesen Echsen zählen auch die in Deutschland lebende Waldeidechse sowie die Blindschleiche. Die Schleichen haben im Laufe ihrer Evolution die Beine verloren beziehungsweise besitzen nur noch kleine Reste davon.
Viele Echsen ernähren sich von tierischer, andere von pflanzlicher Nahrung. Die in Deutschland heimischen Arten fressen überwiegend kleinere "mundgerechte" Tiere, zumeist Insekten, Spinnen und
andere Gliedertiere sowie auch Würmer und Schnecken.
Während des Wachstums häuten sich die Eidechsen und Schleichen, wobei die Haut nicht in einem Stück, sondern "fetzenweise" abgestriffen wird.
Die Eidechsen und Schleichen sind dafür bekannt, dass sie in Gefahrensituationen ihren Schwanz "abwerfen" können. Alle in Niedersachsen lebenden Arten sind zu dieser Autotomie befähigt. In den
meisten Fällen regeneriert der Schwanz wieder und wächst nach. Der "neue" Schwanz erreicht aber nie mehr die Größe des ursprünglichen Schwanzes, oft sind die Regenerate kürzer und dicker und
weisen eine langgezogene Spitze auf. Die Schwänze können an unterschiedlichen Stellen abbrechen, wobei der Verlust am Schwanzende von allen Arten recht gut vertragen (überlebt) wird. Im Gegensatz
zu den Eidechsen scheinen Blindschleichen empfindlicher auf das Abwerfen des "ganzen" Schwanzes zu reagieren. Selten findet man Blindschleichen mit einem Schwanzregenerat unmittelbar am
Schwanzansatz, hingegen öfter geschwächte Tiere mit entzündeten Wunden an dieser körpernahen "Sollbruchstelle" des Schwanzes.
Wald- und Zauneidechsen haben oft unter dem Befall von Zecken zu leiden. Meistens sind dies die Nymphen des Holzbockes (Zecke). Diese setzen sich an den Gelenken und in den Ohröffnungen fest.
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