Rana dalmatina
Von Uwe Manzke
Status | |
RL Niedersachsen (2013) | 3 |
RL Deutschland (2009) | * (ungefährdet) |
FFH-Anhang | IV |
BNatSchG | streng geschützte Art |
BArtSchV | besonders geschützte Art |
Verbreitung in Niedersachsen
Der wärmeliebende Springfrosch weist in Deutschland verschiedene "Verbreitungsinseln" auf, die als Relikte aus einer größeren "zusammenhängenden Verbreitung" einer früheren Warmzeit interpretiert werden. In Niedersachsen sind zwei getrennte Vorkommensgebiete bekannt. In beiden Gebieten nutzen stellenweise alle drei heimischen Braunfroscharten dasselbe Laichgewässer. In Ostniedersachsen ist der Springfrosch im Bereich des Elm und des Dorm bei Königslutter zu finden. Das zweite Vorkommen wurde erst Mitte der 1980er Jahre wiederentdeckt. Dieses Vorkommen liegt im südlichen Landkreis Harburg und in der nördlichen Lüneburger Heide. Hier ist der Springfrosch sehr oft mit dem Fadenmolch vergesellschaftet (isolierte Tieflandvorkommen in Niedersachsen).
Lebensraum
Der Springfrosch besiedelt überwiegend lichtere, sommertrockenwarme Buchen(Misch)wälder. Das Spektrum der Laichgewässer im östlichen Niedersachsen reicht von kleineren Bombentrichtern, über Erdfälle, Stauteiche bis hin zu extensiv genutzten Fischteichen. Im nördlichen Vorkommensbereich dringt der Springfrosch auch in angrenzende Wiesen vor und nutzt hier beispielsweise Viehtränken.
Biologie und Ökologie
Der Springfrosch sucht bereits sehr zeitig im Frühjahr die Laichgewässer auf und erscheint hier oft als erste Froschlurchart im Februar bis März. Gelegentlich weisen die Gewässer noch eine Eisdecke auf und die Springfrösche balzen und laichen in den eisfreien Uferbereichen. Die prägnanten Rufe der Springfroschmännchen, etwa oggk, ogg, ogg, oggk, sind nur wenige Meter weit hörbar. Die Männchen rufen nachmittags und vor allem in der Nacht, oft unter Wasser.
Der Laich des Springfrosches wird fast immer an halmartigen Strukturen befestigt, wie Gräsern, Grashalmen und Zweigen, so dass er leicht von anderen Braunfroschlaichballen zu unterscheiden ist. Im Gegensatz zu Gras- und Moorfröschen laichen die Springfrösche eher einzeln ab und konzentrieren ihre Laichballen nicht auf wenige Bereiche im Gewässer. Die Männchen verbleiben mehrere Wochen im Laichgewässer, die Weibchen wandern nur zum einmaligen Ablaichen an verlassen das Laichgewässer anschließend.
Die Sommerlebensräume finden sich vor allem in den oben beschriebenen Waldstrukturen, gelegentlich ist der Springfrosch auch in Hecken und Feldgehölzen zu finden. Hierbei bevorzugt er trockenwarme offenere krautreiche Bereiche. Die Überwinterungsplätze werden im Oktober aufgesucht. Der Springfrosch überwintert an Land, einige Tiere sollen auch im Wasser überwintern.
Artenschutz
In Niedersachsen exisitiert seit einigen Jahren ein Artenschutzprogramm "Springfrosch" das federführend vom NLWKN betreut wird.