Triturus cristatus
Von Uwe Manzke
Status | |
RL Niedersachsen (2013) |
3 |
RL Deutschland (2009) |
V |
FFH-Anhang | II / IV |
BNatSchG | streng geschützte Art |
BArtSchV | besonders geschützte Art |
Verbreitung in Niedersachsen
Der Kammmolch kommt in ganz Niedersachsen, mit Ausnahme der nordwestlichen Landesteile vor (sehr wahrscheinlich gibt es hier aber auch erhebliche Untersuchungsdefizite). Die Schwerpunkte seiner Verbreitung liegen in den Grünlandbereichen des niedersächsischen Tieflandes. Große zusammenhängende Kammmolch-Vorkommen existieren noch in den Grünländern des Unteren-Mittel-Elbe-Tals, wo der Kammmolch auch die deichnahen Gewässer des Deichvorlandes zum Ablaichen aufsucht. In den Hügel- und Bergländern ist der Kammmolch die seltenste Molchart. Die jeweiligen Populationen sind meist individuenärmer, als die Tieflandpopulationen.
Lebensraum
Der Kammmolch ist ein Bewohner des Offenlandes und lebt vorwiegend in reich strukturierten Grünländern. Man findet Kammmolche allerdings auch in ± geschlossenen Wäldern, hier sind die Populationen zumeist sehr klein. Der Kammmolch bevorzugt als Ablaichplätze etwas größere und tiefere pflanzenreiche Gewässer, ist aber auch in kleineren Tümpeln und Gräben zu finden. Als Sommerlebensräume werden zum einen die Gewässer (einzelne Tiere leben ganzjährig im Wasser) und zum anderen die Gewässerränder, Wiesen, Hecken, Waldränder und lichtere Waldbereiche aufgesucht.
Biologie und Ökologie
Der Kammolch überwintert gelegentlich auch als ausgewachsenes Tier in den Gewässern, die Mehrzahl der Tiere überwintert an Land. Entsprechend kann man Kammolche im Balzkleid bereits ab
Februar-März in den Laichgewässern finden. Die Laichzeit erstreckt sich bis in den Sommer (Höhepunkt: Mai). Manche Tiere, besonders Weibchen halten sich auch im Sommer noch in den Gewässern
auf.
Die Eier werden vom Weibchen einzeln an Pflanzenteilen abgesetzt. Oft werden die Blätter des Sumpfvergißmeinichts (Myosotis palustris agg.) und des Flutenden Schwadens (Glyceria
fluitans) hierfür genutzt. Die Larven entwickeln sich im Laufe des Sommers zu Jungmolchen, einige Larven können auch überwintern.
Sowohl die Adulti, als auch die Larven des Kammolches sind starke Räuber. Gelegentlich kann man Kammolch-Weibchen sogar beim Verschlingen von kleineren Molchen, z.B. Teichmolchen,
beobachten.
An Land leben die Kammolche sehr versteckt und können unter Fallaub, Totholz etc. gefunden werden. Oft halten sich die Tiere im unmittelbaren Gewässerumfeld, z.B. im Wurzelbereich von Binsen- und
Grasbulten auf.
Artenschutz
Der Kammmolch wird landesweit als gefährdet eingestuft.
Insbesondere durch die anhaltenden Lebensraumveränderungen hat die Art vor allem durch den enormen Grünland- und Kleingewässerverlust erhebliche Bestandseinbußen erfahren.
Durch unsere Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen im Projekt "Ein König sucht sein Reich" unterstützen wir vor allem den Laubfrosch. Laubfroschlebensräume zeichnen sich durch eine hohe Artenzahl von Amphibien und weiterer Tier- und Pflanzenarten aus. Daher profitieren diese von unseren Biotop-Management-Maßnahmen, so auch der Kammmolch.