Erdkröte

Bufo bufo

Von Uwe Manzke

Erdkröte: Männchen.
Erdkröte: Männchen.
Status
RL Niedersachsen (2013) * (ungefährdet)
RL Deutschland (2009) * (ungefährdet)
FFH-Anhang -
BNatSchG besonders geschützte Art
BArtSchV besonders geschützte Art

Erdkröte: Portrait, Auge.
Erdkröte: Portrait, Auge.
Erdkröte: Weibchen Bauchfärbung.
Erdkröte: Weibchen Bauchfärbung.
Erdkröte: Paar im Amplexus.
Erdkröte: Paar im Amplexus.
Erdkröte: Knäuel beim Ablaichen.
Erdkröte: Knäuel beim Ablaichen.
Erdkröte: Laichschnüre.
Erdkröte: Laichschnüre.
Erdkröte: typische schwarze Larven-Wolke.
Erdkröte: typische schwarze Larven-Wolke.
Erdkröte: typische schwarze Krötenlarven.
Erdkröte: typische schwarze Krötenlarven.
Erdkröte: Jungtier.
Erdkröte: Jungtier.

Verbreitung in Niedersachsen

Die Erdkröte kommt mit Ausnahme der Ostfriesischen Inseln in allen Landesteilen vor.

 

Lebensraum

Die Erdkröte hat vielerorts durch die Anlage von Regenrückhaltebecken, Baggerseen und privaten Fischteichen profitiert und konnte an vielen dieser Gewässer individuenreiche Populationen aufbauen. Die Sommerlebensräume erstrecken sich von Wäldern über heckenreiche Grünländer bis hin zu Privatgärten und Parkanlagen. Die Erdkröte ist hauptsächlich in größeren und tieferen Gewässern zu finden.

 

Biologie und Ökologie

Die Erdkröte gehört zu unseren Frühlaichern. Die Erdkröte sucht die Laichgewässer nur kurzzeitig aber in sehr großer Individuendichte auf. Je nach Populationsgröße wandern hunderte bis tausende Tiere im zeitigen Frühjahr (je nach Witterung Februar bis April) an die Laichgewässer. Die Weibchen laichen nicht in jedem Jahr ab, so daß an den Laichgewässern ein deutlicher Männchenüberschuß besteht. Aufgrund des hohen Männchenüberschusses klammern die Männchen "Alles, was sich bewegt".

Zum Teil wandern einige Männchen wieder von den Gewässern ab, um ein anwanderndes Weibchen "vor der Konkurrenz" zu klammern. Die Weibchen wandern dann mit den Männchen auf dem Rücken weiter an die Gewässer. Die Erdkröte legt lange zweireihige "perlschnurartige" Laichschnüre, die sie um Zweige und Wasservegetation wickelt. Die schwarzen Kaulquappen entwickeln sich bis ca. Juni/Juli zu jungen Kröten. Typisch ist das Schwarmverhalten der Larven und die großen "schwarzen Wolken" in den Laichgewässern. Erdkrötenkaulquappen werden, mit Ausnahme von Hecht und Forellen, nicht von Fischen gefressen und sind oft die einzigen Amphibien in Fischgewässern. Zur Laichzeit kann man an den Gewässern viele angefressene, gehäutete und abgenagte Krötenreste finden (s. Link unten: Vandalismus oder Beutegreifer?). Zum Teil stammen diese Fraßspuren vom Iltis, häufiger allerdings von der Wanderratte. In den Laichgruppen der Erdkröte hört man zumeist nur die leisen Abwehrrufe der Tiere. Die eigentlichen lauten Rufe der Erdkröte hört man bei uns nur sehr selten. Diese werden von einzelnen, isolierten Männchen an abgelegenen Rufplätzen, weitab der traditionellen Laichgewässer, zum Teil bis weit in den Mai ausgestoßen.

 

Artenschutz

Die Erdkröte ist nicht gefährdet. Spezielle Artenhilfsprogramme sind nicht notwendig. Im Zusammenhang der Amphibienwanderungen an Straßen werden viele Maßnahmen durchgeführt. Oft werden dafür Naturschutzmittel verbraucht, die für andere, bedrohte Arten sinnvoller und effektiver genutzt werden könnten. Entsprechend sollten die Maßnahmen zum Amphibienschutz an Straßen über die Straßenbauämter und nicht mit den ohnehin geringen Mitteln des Naturschutzes finanziert werden (vgl. dazu auch das "Merkblatt zum Amphibienschutz an Straßen" MAmS des Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen 2000).



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