Von Oliver Schaper
Bad Fallingbostel, 02.05.2011 - Durch die geringen Niederschlagsmengen der letzten Wochen ist in vielen Kleingewässern ein dramatisches Absinken der Wasserstände zu beobachten. Vielerorts sind die Wiesen-, Qualmwassertümpel aber auch naturnah gestaltete Regenrückhaltebecken nahezu ausgetrocknet. Im Bereich von Bad Fallingbostel (Landkreis Soltau-Fallingbostel) ist ein Großteil der Laichgewässer betroffen. Besonders bedauerlich in diesem Zusammenhang: das einzig verbliebene Fortpflanzungsgewässer des Kammmolches im Stadtgebiet ist bereits zur Einwanderungsphase der adulten Tiere ausgetrocknet gewesen.
Auch in der Allermarsch ist nach dem lang anhaltenden Winterhochwasser ein starkes Absinken der Wasserstände zu verzeichnen. Lediglich große und tiefe Qualmgewässer weisen noch einen ausreichenden Wasserstand auf. Jedoch überleben in diesen Senken meist Fische, z.B. Dreistachliger- und Zwergstichling, welche durch ihren Fraßdruck die Überlebenschancen von Amphibienlarven drastisch herab setzen. Ein weiteres Problem im Bereich der Allermarsch besteht in der fischereilichen Bewirtschaftung der permanent mit Wasser gefüllten Flutmulden und Senken.
Viele kleinere Tümpel, die in "normalen" Jahren bis in den Juni Wasser führen sind bereits seit Tagen komplett ausgetrocknet. Oftmals sind nur noch kleine Restpfützen vorhanden in denen sich dann große Ansammlungen von Kaulquappen der Frühlaicher Erdkröte, Gras- und Moorfrosch befinden. Für viele Fressfeinde wie Vögel oder Kleinsäuger werden sie somit zur leichten Beute. Das Wasser wird zudem bei anhaltender Trockenheit in vielen der Pfützen binnen der nächsten Tage verdunstet sein; die jungen Larven haben somit keine Überlebenschancen.
Die einzige Möglichkeit dem Absterben entgegen zu wirken besteht im Absammeln und Umsetzen der Larven. In Absprache mit der unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Soltau-Fallingbostel wurden daher an einigen Amphibienlaichgewässern die Kaulquappen gezielt herausgefangen und in andere, noch Wasser führende Gewäser umgesiedelt. Es bleibt zu hoffen, dass die angekündigten Gewitter und Regenfälle tatsächlich in ausreichendem Maße stattfinden werden. Ansonsten dürfte der Reproduktionserfolg in diesem Frühjahr vielerorts gegen null gehen.
Von Uwe Manzke
Hannover, 04.04.2011 - Nachdem sich der März durchwachsen, mal frostig und kalt, zuweilen milde bis warm, aber durchweg sehr trocken zeigte, stiegen in ganz Deutschland am Wochenende die Temperaturen auf bis zu sommerliche 26 Grad. Auch regnete es endlich mal wieder. Dies war der wärmste 02. April seit Beginn der Wetteraufzeichnungen in Deutschland.
Entsprechend begannen in einigen Gebieten Niedersachsens, zum Beispiel im Projektgebiet der ÖSSM am Steinhuder Meer, am Samstag die ersten Laubfrösche und Kreuzkröten mit ihren Rufkonzerten. Bereits im April 2009 und April 1996 konnten an vielen Amphibienlaichgewässern frühlaichende Arten neben den spätlaichenden Arten beobachtet werden. So riefen beispielsweise an der Elbe die Gras- und Moorfrösche gemeinschaftlich mit der Rotbauchunke, der Kreuzkröte und dem Laubfrosch.
Ähnlich ist es dieses Jahr, während die Gras- und Moorfrösche sowie die Erdkröte noch beim Ablaichen sind, begannen die ersten Rufer von Laubfrosch und Kreuzkröte mit ihren Konzerten. Dies zeigt, dass die Amphibien, dank der dichten Schneedecke, gut durch den Winter gekommen sind.
Neben den Froschlurchen sind auch die Molche derzeit mitten im Fortpflanzungsgeschäft, und auch der Feuersalamander wurde in der Südheide bereits beim Absetzen der Larven beobachtet.
Dennoch müsen wir uns sicher noch ein wenig gedulden, bis die eigentliche Ruf- und Laichzeit des Laubfrosches beginnt.
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