Verändert nach: H. Opitz und A. Krone
Die Bundes- und Landesfachausschüsse des NABU sind auf Anregung der im Natur- und Artenschutz aktiven Mitglieder der Neuen Bundesländer ins Leben gerufen worden.
In der ehemaligen DDR war die ehrenamtliche Naturschutzarbeit in der Gesellschaft für Natur und Umwelt (GNU) angesiedelt. Eine Vereinsvielfalt, wie sie heute im Naturschutzbereich
in Deutschland existiert, gab es nicht. Dadurch konnte die fachliche Arbeit der verschiedenen Spezialistengruppen gut koordiniert werden. Für zahlreiche Artengruppen gab es Zentrale
Fachausschüsse (ZFA), die sich aus den Vorsitzenden der Bezirksfachausschüsse (BFA) zusammensetzten. Nach der Wende trat der überwiegende Teil der GNU-Mitglieder dem NABU bei und die
in der fachlichen Arbeit bewährte Organisationsstruktur wurde auch übernommen. Die heutigen Bundesfachausschüsse (BFA) untergliedern sich in den Landesfachausschüssen (LFA).
Damit Natur- und Umweltschutz erfolgreich sein können, ist es notwendig, die komplexen Zusammenhänge und Wirkungsweisen in der Natur zu verstehen, Arten und Ökosysteme richtig anzusprechen und
die vielfältigen Einflüsse des Menschen auf die Natur einschätzen zu können. Die Einrichtung von Schutzgebieten, die Pflege von Betreuungsflächen, Stellungnahmen zu flächenrelevanten Planungen
oder die Lobbyarbeit für eine bessere Naturschutzgesetzgebung - all das verlangt fundiertes naturwissenschaftliches Verständnis.
Mit seiner Vielzahl an Bundes- und Landesfachausschüssen (BFA und LFA) verfügt der NABU über ein Netz von Experten aus den wesentlichen Bereichen des Natur- und Umweltschutzes. In den
Arbeitsgruppen der Fachausschüsse auf Bundes- und Landesebene (BAG und LAG) findet der wissenschaftliche Austausch über den Stand der Forschung statt. Die neuesten Untersuchungsergebnisse
werden auf ihre Eignung für Fragestellungen des Naturschutzes hin analysiert. Daraus werden Anforderungen für eine sach- und fachgerechte Politik des NABU auf Kreis-, Landes- und Bundesebene
entwickelt.
Viele der Fachausschüsse des NABU arbeiten im naturkundlichen Bereich. Diese Gruppen beschäftigen sich mit bestimmten Tier- und Pflanzenarten und den ökologischen Grundlagen des Naturschutzes.
Andere Fachausschüsse haben sich Umweltthemen auf die Fahnen geschrieben und erarbeiten das fachliche Gerüst für die NABU-Politik in den verschiedenen Bereichen des Umweltschutzes.
Die Fachausschüsse und ihre Arbeitsgruppen geben Auskünfte, schreiben Fachbeiträge, u.a. für das NABU-Magazin Naturschutz heute, organisieren Tagungen, nehmen öffentlich Stellung, auch zu
heiklen Themen, und erarbeiten Positionen für den NABU. Einige Gruppen geben eigene wissenschaftliche Zeitschriften heraus. Alle Fachgruppen des NABU, ob sie aus Laien bestehen oder
Fachwissenschaftler mitwirken, arbeiten ehrenamtlich und eng mit den hauptamtlichen Mitarbeitern und den Entscheidungsträgern im NABU zusammen. Das Engagement der Mitarbeiter und die Begeisterung
für das gemeinsame Anliegen ist die wichtigste Grundlage für die vielfältigen Aktivitäten des NABU.
NABU-Bundes- und Landesfachausschüsse verstehen sich nicht als Konkurrenz zu anderen naturkundlichen Vereinen und Arbeitsgruppen. Im Gegenteil: Zu vielen anderen Organisationen bestehen
enge Kontakte, und es findet ein regelmäßiger fachlicher Austausch statt. Die NABU-Fachgruppen freuen sich über weitere aktive Mitglieder. Jeder, der Spaß an der Naturbeobachtung, Interesse an
Umweltthemen hat und bereit ist, seine Kenntnisse in einen großen Umweltverband einzubringen, ist zur Mitarbeit herzlich eingeladen.